Aktien New York: Erneut Verluste - Noch immer kein Corona-Hilfspaket

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Überwiegend Kursverluste haben am Freitag das Bild an den US-Aktienmärkten geprägt. Anleger zeigten sich ernüchtert von der nach wie vor ausstehenden politischen Einigung auf ein weiteres Corona-Hilfspaket. Der Dow Jones Industrial trat mit 29 999 Punkten auf der Stelle. Zuvor hatte er den niedrigsten Stand der zu Ende gehenden Börsenwoche markiert. Auf Wochensicht steht ein Minus von 0,7 Prozent zu Buche.

Zwar fiel das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima der US-Verbraucher im Dezember spürbar besser aus als erwartet. An der Börse überwog aber die Sorge um die hohen Corona-Infektionszahlen. Der marktbreite S&P 500 lag zuletzt mit 0,35 Prozent im Minus bei 3655 Punkten. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,56 Prozent auf 12 333 Zähler nach unten.

"Eine enttäuschende Woche", lautete das kurze Fazit des Analysten Edward Moya vom Handelshaus Oanda. Bei den Verhandlungen um das Corona-Hilfspaket in den USA gebe es keine Fortschritte, das Gezerre um den Brexit dauere fort und zu einem Corona-Impfstoff der Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline gebe es schlechte Nachrichten. Anleger suchten daher Flucht im Gold als sichere Anlage.

In puncto Hilfspaket für die US-Wirtschaft hatte die Führung der republikanischen Senatsmehrheit zuletzt einen überparteilichen Vorschlag für ein weiteres Konjunkturpaket gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie abgelehnt. Das Paket sollte mehr als 900 Milliarden US-Dollar schwer sein.

Die Aktien des Mainzer Biotech-Unternehmens Biontech und des US-Partners Pfizer gaben jeweils 1,5 Prozent nach. Die US-Gesundheitsbehörde FDA arbeitet nach Aussage des US-Gesundheitsministers Alex Azar auf eine eine Zulassung des Corona-Impfstoffs hin. Schon in der kommenden Woche könnten erste Impfungen beginnen. Den Aktienkursen konnte das jedoch keinen Aufwärtsimpuls mehr geben.

Dass Walt Disney bis 2024 dank eines ausgeweiteten Angebots einen starken Anstieg der Abonnentenzahlen seiner Streaming-Sparte erwartet, ließ die Aktien des Unterhaltungsriesen um 15 Prozent nach oben schießen auf ein Rekordhoch. Sie lagen mit großem Abstand an der Spitze des Dow.

Oracle verteuerten sich nach Quartalszahlen um 1,2 Prozent. Der Softwarekonzern konnte trotz der Corona-Krise den Umsatz erwartungsgemäß steigern. Der Nettogewinn des SAP -Konkurrenten legte ebenfalls zu.

Die Aktien von MetLife verloren 1,4 Prozent. Der Schweizer Versicherer Zurich baut sein Geschäft in den USA aus und übernimmt vom US-Konkurrenten Metlife wie bereits erwartet die Sparten Schaden- und Unfallversicherung./bek/men

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