Aviva verkauft Frankreich-Tochter - Allianz geht leer aus

Reuters · Uhr

London (Reuters) - Der britische Versicherer Aviva verkauft seine Frankreich-Tochter für 3,2 Milliarden Euro an den französischen Rivalen Macif Aema.

"Diese Transaktion erhöht die Finanzkraft von Aviva, reduziert deutliche Schwankungen und bringt uns mehr Fokus", sagte Aviva-Chefin Amanda Blanc am Dienstag. Sie ist dabei, das Geschäft auf dem europäischen Kontinent und in Asien abzustoßen, um sich auf Großbritannien, Irland und Kanada zu konzentrieren. Mit dem Verkauf der größten Auslandstochter an Macif Aema ist klar, dass die Allianz bei Aviva France nicht zum Zuge kommt. Der Münchner Branchenriese hatte sich - zusammen mit dem Lebensversicherungs-Abwickler Athora - für das Unternehmen interessiert, um das eigene Frankreich-Geschäft zu stärken.

Die Allianz war Insidern zufolge aber auf Widerstand bei den Gewerkschaften und den französischen Vertriebspartnern gestoßen. Sie drängten auf eine nationale Lösung. Macif Aema ist erst zu Jahresbeginn aus den beiden Versicherungsvereinen Macif und Aesio Mutuelle entstanden, und kommt auf acht Millionen Kunden und Beitragseinnahmen von 7,8 Milliarden Euro. Aviva France hat mit drei Millionen Kunden acht Milliarden Umsatz erwirtschaftet.

Derzeit läuft auch der Verkaufsprozess für die Aviva-Tochter in Polen, die rund zwei Milliarden Euro einbringen könnte. Die endgültigen Gebote sind nach Reuters-Informationen am Freitag fällig. Dabei ist die Allianz neben der italienischen Generali und der niederländischen NN Group noch im Rennen.

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