Bitcoin: Kurs hält sich trotz vieler Sorgen über Wasser – ein Marktüberblick

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Auf Wochensicht hat die Kryptowährung Bitcoin über 8 Prozent verloren und die zuvor eingesetzte Erholung jäh abbrechen müssen, nachdem von den traditionellen Märkten die Sorgen um eine Pleite des Immobiliengiganten Evergrande herübergeschwappt waren und die chinesische Regierung in den folgenden Tagen mit einem erneuten Bannspruch noch Öl ins Feuer gegossen hatte.

Auf Tagessicht befindet sich der Bitcoin-Kurs nach der turbulenten Woche wieder deutlich unter seinem 200-Tage-Trend und musste zudem auch seinen exponentiellen 21-Wochen-Trend hergeben, an dessen Rückeroberung er im heutigen Handel bisher knapp scheitert.

Screenshot, Chart oder sonstiges Schmuckbildtradingview


Zoomt man etwas weiter heraus, bleiben die wichtigsten Makro-Trends für Bitcoin jedoch trotz der vielen Nachrichten, die derzeit auf die Stimmung drücken, intakt. Das sich aus dem einfachen 20-Wochen-Trend und dem exponentiellen 21-Wochentrend ergebende Bull Markt Support Band, welches ind er Vergangenheit ein sehr wichtiger Indikator für den Zustand eines Bitcoin-Bullenmarktes war, konnte durch die gestern geschlossene Wochenkerze gehalten werden. Auch die langfristige 50-Wochenlinie hat während der durch den China-Bann verursachten Korrektur als starke Unterstützung gehalten.

Screenshot, Chart oder sonstiges Schmuckbildtradingview


Damit hält Bitcoin sich mit Blick auf seinen übergeordneten Trend auch die dritte Woche infolge über Wasser und konnte sein Bull Market Support Band dreimal als Unterstützung bestätigen.

China-Bann zeigt erste Auswirkungen

Während die Ankündigung Chinas vom Markt auf preislicher Ebene gut verkraftet werden konnte, zeigt das erneute Verbot jedoch trotzdem bereits Wirkung.

Huobi, eine der weltweit größten Krypto-Börsen, kündigte am Sonntag an, die Kontoregistrierung für neue Benutzer auf dem chinesischen Festland einzustellen. Das Unternehmen wird auch bestehende Konten von Nutzern auf dem chinesischen Festland bis zum 31. Dezember 2021 schrittweise zurückziehen. Unterdessen sagte Binance, eine weitere weltweit relevante Handelsplattform für Kryptowährungen, dass Kontoregistrierungen mit chinesischen Mobiltelefonnummern ab jetzt gesperrt sind. Auch in China steht die Binance-App nicht mehr zum Download zur Verfügung.

US-Infrastruktur-Paket kurz vor der Verabschiedung

Ein weiterer potenzieller Stimmungskiller steht derzeit mit dem neuen US-Infrastrukturgesetz auf dem Plan, welches auch massive Änderungen für die US-Kryptoindustrie bedeuten wird.

Der Gesetzentwurf enthält eine umstrittene Beschreibung eines „Brokers“. Der aktuelle Text beschreibt einen Broker als „jede Person, die (gegen Entgelt) dafür verantwortlich ist, regelmäßig Dienstleistungen zu erbringen, die Übertragungen digitaler Vermögenswerte im Namen einer anderen Person bewirken“.

Es werden noch Anstrengungen unternommen, um die Formulierung zu ändern, wobei bekannte Fürsprecher des Krypto-Sektors wie die Wyoming-Senatorin Cynthia Lummis und Caitlin Long in forderster Reihe stehen. Am Montag soll die endgültige Abstimmung in den USA stattfinden.

Von Alexander Mayer

Titelfoto: tungtaechit / Shutterstock.com

onvista-Ratgeber: Sie wollen in Bitcoin und andere Kryptowährungen investieren, wissen jedoch nicht wie und wo? In unserem Ratgeber finden Sie alle wichtigen Infos zu Krypto-Börsen und allem, worauf man bei einem Krypto-Investment achten muss.

Meistgelesene Artikel