Handel zwischen Irland und Großbritannien nach Brexit gesunken

dpa-AFX · Uhr

DUBLIN (dpa-AFX) - Seit dem Brexit ist der Handel zwischen den Nachbarländern Irland und Großbritannien stark zurückgegangen. Das Frachtvolumen sei im Januar und Februar um rund 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken, teilte die irische Regierung am Montag mit. Hingegen sei der direkte Handel zwischen Irland und dem europäischen Kontinent um 80 Prozent gestiegen. Allerdings habe das auch noch andere Gründe als den Brexit. So hatten viele Unternehmen Ende 2020 in Erwartung des britischen EU-Austritts große Lagerbestände aufgebaut, außerdem dämpfe weiter die Corona-Pandemie den Handel.

Großbritannien war zum 1. Januar auch aus der EU-Zollunion und dem Binnenmarkt ausgeschieden. Im Handel mit der Europäischen Union - und dem EU-Mitglied Irland - sind in einigen Branchen seither Zölle fällig, zudem gibt es Warenkontrollen.

Die irische Regierung rief Exporteure dazu auf, sich auf schärfere Kontrollen bei der Wareneinfuhr nach Großbritannien vorzubereiten. Nach dem Brexit hatten die britischen Behörden zunächst auf Kontrollen verzichtet. Vom 1. April an werde das Vereinigte Königreich nun neue Importkontrollen für Produkte tierischen Ursprungs sowie pflanzliche Produkte einführen, betonte die Regierung in Dublin. "In der Praxis bedeutet diese Anforderung, dass es kein Szenario mehr geben wird, in dem alle Waren, die aus Großbritannien in Irland ankommen, so nahtlos transportiert werden wie zu der Zeit, als Großbritannien Mitglied der EU war."/bvi/DP/stw

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