Ifo-Chef - Bund darf Stellenabbau bei Lufthansa nicht verhindern

Reuters · Uhr

München (Reuters) - Ifo-Chef Clemens Fuest warnt den Bund als neuen Großaktionär der Lufthansa vor einer Blockade des geplanten Stellenabbaus.

Der Staat dürfe entsprechenden Forderungen nicht nachgeben, sagte der Wirtschaftsberater der Bundesregierung am Mittwoch in München. "Wenn weniger geflogen wird, dann hilft es ja nichts, die Piloten in der Cafeteria der Lufthansa sitzen zu haben und ihnen da Kuchen zu servieren", sagte Fuest.

"Der Strukturwandel erfordert diesen Arbeitsplatzabbau", sagte der Wirtschaftsprofessor bei der Vorstellung seines Buches zu Wegen der Wirtschaft aus der Coronakrise. "Dieser Strukturwandel ist schmerzhaft. Aber der Sinn der Staatsbeteiligung kann nicht darin liegen, dass man diesen Strukturwandel verhindert." Fuest gehört dem wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums an.

Die Lufthansa wurde wegen ihres Geschäftseinbruchs infolge der Corona-Pandemie mit einem milliardenschweren Rettungspaket der Bundesregierung vor der Pleite bewahrt. Das Unternehmen will seine Kosten massiv senken, auch durch Stellenabbau. Die Gewerkschaften kämpfen für den Erhalt von Arbeitsplätzen.

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