Nvidia: Chipriese erhöht die Prognose und startet Angriff auf Intels wichtigstes Geschäft – Aktie zieht kräftig an

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Investoren Tag von Nvidia hatte es in sich. Der Chipkonzern konnte den Anlegern gleich eine ganze Reihe von guten Nachrichten präsentieren. Die waren davon so begeistert, dass die Aktie gleich um mehr als 6 Prozent in die Höhe geschossen ist.

Gut unterwegs im ersten Quartal

Die erste gute Nachricht, die Nvidia für die Anleger hatte, war der Start ins neue Geschäftsjahr. Der ist besser verlaufen als erwartet. So wird der Umsatz im ersten Quartal, dass im Mai endet, höher ausfallen aus bislang prognostiziert. Hier rechnete der Chipspezialist mit 5,3 Milliarden Dollar. Diese Marke wird Nvidia wohl übertreffen.

Neue Produkte mit Angriff auf Intel und AMD inklusive

Die Kalifornier stellten ihren  ersten Hauptprozessor für Rechenzentren vorgestellt vor und wollen damit den Branchenriesen Intel in dessen wichtigstem Geschäft in die Parade fahren. Nvidia-Chips wurden bereits für Grafik-Aufgaben und Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz eingesetzt, jetzt macht der Konzern den nächsten Schritt. Ein Vorteil soll sein, dass sich die Hauptprozessoren unter dem Markennamen „Grace“ den Speicher mit Nvidias KI- und Grafik-Chips teilen können, sagte Firmenchef Jensen Huang am Montag.

Die „Grace“-Prozessoren sollen Technologie des Chipdesigners Arm unterstützen, mit der auch praktisch alle Smartphones und Tablets laufen. Auf Arm-Architektur setzt auch der Intel-Konkurrent AMD, der zuletzt seinen Marktanteil bei Server-Prozessoren steigern konnte. Nvidia will Arm übernehmen, stößt aber auf Widerstand einiger großer Branchenplayer wie Qualcomm.

Intel erwirtschaftete im vergangenen Jahr rund ein Drittel seiner Erlöse im Geschäft mit Rechenzentren – und nahezu die Hälfte des operativen Gewinns. Zuletzt war der Bedarf an Technik auch angesichts der zunehmenden Digitalisierung im Zuge der Corona-Pandemie gestiegen.

Nvidia schlägt zurück

In der Vergangenheit haben auch Intel und AMD Unternehmungen unternommen in das Kernterritorium von Nvidia – Grafikprozessoren – vorzudringen.  AMD plant dafür die Übernahme von Xilinx und Intel hat bereits 2019 dem Kauf des israelischen KI-Spezialisten Habana Labs einen Vorstoß in das Gebiet unternommen. Jetzt holt Nvidia zum Gegenschlag aus und positioniert sich im Bereich Rechenzentren.

Automarkt weiterhin stark im Visier

Einer weiteren Ankündigung vom Montag zufolge will sich Nvidia den Platz in künftigen Autos mit einer leistungsstärkeren Generation seines Fahrzeugcomputers sichern. Das System mit dem Namen „Atlan“ soll in Fahrzeuge ab dem Modelljahr 2025 kommen. Der Computer folgt auf die Vorgänger-Version „Orin“, die ab 2023 in neue Modelle von Mercedes kommt.

Pläne kommen gut an

Die Aktie von Nvidia nimmt wieder Fahrt auf. Nachdem der Kurs in der Spitze um 24 Prozent abgesackt war, kommt er wieder in Fahrt und ein neues Allzeithoch dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Anleger sollten der Aktie aber jetzt nicht hinterherlaufen, sondern den nächsten Rücksetzer im Kurs abwarten und dann langfristig auf den Zug aufspringen.

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Von Markus Weingran / dpa-AFX

Foto: B.Zhorov / Shutterstock.com

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