RTL prüft Verkauf des Belgien-Geschäfts

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Der europäische Fernsehkonzern RTL prüft neben dem Verkauf seines französischen TV-Senders M6 auch die Veräußerung seines Belgien-Geschäfts.

"Es sprechen klare Gründe für eine Konsolidierung im europäischen TV-Geschäft", sagte ein Sprecher der RTL Group am Mittwoch und bekräftigte damit jüngste Aussagen des Managements. "Wir prüfen fortlaufend solche Optionen - mit dem Ziel, Werte für unsere Aktionäre zu schaffen." Es sei aber unklar, ob es zu einer Vereinbarung oder Transaktion kommen werde. RTL hatte erst im Dezember 2020 die Minderheitsaktionäre von RTL Belgium herausgekauft und verfügt nun als alleiniger Eigentümer über mehr Handlungsspielraum.

Die belgische Wirtschaftszeitung "L'Echo" hatte zuerst darüber berichtet und den Wert des Belgien-Geschäfts auf rund 300 Millionen Euro beziffert. RTL-Chef Thomas Rabe hatte jüngst bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2020 erklärt, man habe für den ausstehenden Anteil von mehr als einem Drittel an RTL Belgium etwa 90 Millionen Euro bezahlt, unter anderem bar und über eigene Aktien. RTL lotet auch einen Verkauf seiner französischen TV-Tochter M6 aus. Rabe hatte die RTL-Strategie betont, die europäischen Medienmärkte und hier vor allem die Fernsehbranche auf Länderebene zu konsolidieren. Die gleiche Logik wie für Frankreich gelte auch für andere Länder. Branchenexperten sehen das als Verweis etwa auf Belgien und die Niederlande.

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