RWE erhält Zuschlag für Offshore-Windparks mit Null Cent Förderung

Reuters · Uhr

Berlin/Düsseldorf (Reuters) - Energieversorger verlangen für Bau und Betrieb von Windparks auf hoher See derzeit keine Förderung mehr.

RWE und der französische Konzern EDF erhielten bei einer Ausschreibung den Zuschlag für den Bau in Nord- sowie Ostsee ohne jegliche Subventionen, wie die Bundesnetzagentur in Bonn am Donnerstag mitteilte. RWE kann zwei Windparks mit einer Gesamtleistung von 525 Megawatt bauen, EDF einen mit 433 Megawatt. Sie sollen 2026 in Betrieb gehen. Da sich für zwei Flächen mehrere Unternehmen beworben hatten, ohne Förderung zu verlangen, entschied hier das Los. Die Firmen haben nun das Recht, die Windparks nach dem Bau für 25 Jahre zu betreiben. Den Stromanschluss müssen sie nicht selbst finanzieren. Die Leitungen werden vom Verbraucher über eine Umlage auf den Strompreis bezahlt.

Im Rahmen des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) werden Projekte für Wind- oder Solarstrom ausgeschrieben. Wer die geringsten Subventionen verlangt, erhält den Zuschlag. Für Wind an Land oder Freiflächen-Solaranlage lag die Förderung zuletzt um die vier beziehungsweise bei Solar um gut fünf Cent pro Kilowattstunde. Das heißt, die Betreiber erhalten einen garantierten Abnahmepreis in dieser Höhe für ihren Strom über 20 beziehungsweise bei Offshore-Anlagen über 25 Jahre.

Zuschläge für Offshore-Windparks ohne Förderung hat es zwar bereits gegeben, sie sind aber sehr selten. Null-Cent-Gebote spiegeln auch die Erwartung für die Strompreis-Entwicklung wieder. Die Unternehmen gehen also davon aus, dass "grüner" Strom gewinnbringend vermarktet werden kann und auch die erheblichen Investitionen wieder einspielt. Zuletzt war der Strompreis auch an den Börsen deutlich gestiegen.Zudem wollen immer mehr Unternehmen direkt erneuerbare Energie einkaufen.

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