Teamviewer, Nordex, CropEnergies und Philips – die wichtigsten News zum Börsenstart

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Direkt zum heutigen Handelsstart springt der deutsche Leitindex wieder über die Marke von 16.000 Punkten. Der Dax startet mit einem Plus von 0,58 Prozent und 16.034,47 Punkten. Vor den Inflationsdaten aus den USA werden die Anleger wieder mutiger. Im MDax sticht die Aktie von Teamviewer hervor. Hier geht es zweistellig in die Höhe.

Teamviewer: Vorläufige Zahlen kommen gut an

Der Softwareanbieter hat im vergangenen Jahr operativ etwas mehr Gewinn gemacht als zuletzt in Aussicht gestellt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen werde 2021 voraussichtlich zwischen 254 und 257 Millionen Euro liegen, teilte das MDax-Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen am Mittwoch in Göppingen mit. Das sind rund 47 Prozent Marge bezogen auf die in Rechnung gestellten Umsätze (Billings) und damit etwas mehr als zuletzt mit bis zu 46 Prozent veranschlagt. 2020 hatte das Unternehmen noch eine Marge von knapp 57 Prozent erzielt – im vergangenen Jahr hat das Unternehmen dann viel Geld in teure Werbeverträge und das geplante Wachstum investiert.

Die in Rechnung gestellten Umsätze der kommenden zwölf Monate, die sogenannten Billings, an denen Teamviewer seinen Erfolg misst, stiegen 2021 im Gesamtjahr um 19 Prozent auf rund 548 Millionen Euro und trafen damit die Prognose. Das Management um Chef Oliver Steil hatte die Wachstumsaussichten nach mehreren unerwartet schwachen Quartalen im Herbst scharf gesenkt, was den Aktienkurs hatte abstürzen lassen. Im vierten Quartal legten die Billings um 20 Prozent zu. Details zu den Jahreszahlen sowie einen aktualisierten Ausblick auf die Investitions- und Kapitalplanung will das Unternehmen am 2. Februar vorlegen.

Die Aktie reagiert auf die Zahlen mit einem Kurssprung von über 10 Prozent

Nordex: RWE bestellt weiter

Der Windkraftanlagenbauer hat sich Ende 2021 einen weiteren Auftrag vom Dax-Konzern  gesichert – diesmal für Spanien. Für RWE Renewables Iberia liefert der Hersteller neun Turbinen des Typs N149/4.X für das Windparkprojekt „Rea Unificado“. Der Auftrag umfasst auch einen Service-Vertrag über die Laufzeit von zwei Jahren.

Der 43,2-MW-Windpark „Rea Unificado“ entsteht in der Provinz Soria in der Region Kastilien und León. Die Lieferung und Errichtung der Turbinen auf 105-Meter Stahlrohrtürmen ist ab Sommer 2022 vorgesehen. Die Inbetriebnahme der Anlagen mit 4,8 MW Nennleistung soll Ende desselben Jahres erfolgen. Der Windpark befindet sich knapp 150 Kilometer vom Nordex-Produktionswerk in Barásoain entfernt, wo auch die N149-Maschinenhäuser gefertigt werden.

Die Nordex-Papiere legen zu Handelsbeginn mehr als 2 Prozent zu.

CropErnergie: Rekord in  Q3

Der Ethanolhersteller hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2021/22 einen Umsatz von 781 (Vorjahr: 625) Millionen Euro erwirtschaftet. Als  Hauptgrund hierfür nennt das Unternehmen höhere Absatzmengen und Erlöse bei nahezu allen Produkten.

Entsprechend verbesserte sich auch das Ergebnis trotz deutlich gestiegener Rohstoff- und Energiepreise. Das EBITDA stieg auf 125 (Vorjahr: 109) Millionen Euro, während das operative Ergebnis 94 (Vorjahr: 79) Millionen Euro erreichte.

Im 3. Quartal erwirtschaftete CropEnergies den bislang höchsten Quartalsumsatz der Unternehmensgeschichte und übertraf dabei erstmals die Marke von 300 Millionen Euro. Dies war insbesondere auf die für Ethanol erzielten Absatzpreise zurückzuführen, die im Verlauf des Quartals ein historisches Rekordniveau erreichten. Da auch die Erlöse für proteinhaltige Lebens- und Futtermittel gesteigert werden konnten, wurden die hohen Rohstoff- und Energiekosten mehr als kompensiert. In der Folge verbesserte sich das EBITDA auf 66 (Vorjahr: 39) Millionen Euro. Das operative Ergebnis verdoppelte sich nahezu auf 56 (Vorjahr: 29) Millionen Euro.

Da die Eckdaten des 3. Quartals schon bekannt waren, reagiert der Kurs heute auch nicht sehr euphorisch auf de Umsatzrekord. Der Kurs legt um ein Prozent zu.

Just Eat Takeaway: Wachstum wird schwächer

Die Lieferando-Mutter ist im vierten Quartal nicht mehr so stark gewachsen wie zuletzt. Die Zahl der Aufträge sei im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf knapp 274 Millionen gestiegen, teilte der Delivery-Hero-Konkurrent am Mittwoch in Amsterdam mit. Experten hatten mit einem stärkeren Anstieg gerechnet. Im dritten Quartal hatte Just Eat Takeaway die Zahl der Bestellungen noch um ein Viertel steigern können. Im Gesamtjahr legte die Zahl der Aufträge um ein Drittel auf rund 1,1 Milliarden zu.

Der Wert der Bestellungen stieg dabei um 31 Prozent auf 28,2 Milliarden Euro und lag damit am unteren Rand der eigenen Prognose von 28 Milliarden bis 30 Milliarden Euro. Mit Blick auf den Gewinn teilte Just Eat Takeaway lediglich mit, dass die operative Marge im vergangenen Jahr im mittleren Bereich der zuletzt in Aussicht gestellten Spanne liegt. Das Unternehmen hatte auf Basis des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) eine Marge von minus 1,5 bis minus 1,0 Prozent gemessen am Transaktionsvolumen in Aussicht gestellt.

Auf Basis der am Mittwoch veröffentlichten Daten ergibt das einen um Sondereffekte bereinigten Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 350 Millionen Euro nach einem Gewinn von rund 250 Millionen Euro. Das Unternehmen bekräftigte die Prognose für 2022 und darüber hinaus. Demnach soll das Transaktionsvolumen im laufenden Jahr im mittleren zweistelligen Prozentbereich steigen und sich die Marge dabei auf minus 0,8 bis minus 0,6 Prozent verbessern. Beim operativen Verlust sollte 2021 der Höhepunkt erreicht sein.

Detaillierte Zahlen zum vergangenen Jahr will das Unternehmen am 2. März vorlegen. Großartige Auswirkungen haben die vorläufigen Zahlen auf den Kurs nicht. Er liegt rund ein halbes Prozent im Minus.

Philips: Probleme halten an 

Die weltweiten Lieferkettenprobleme und die Folgen eines Produktrückrufs haben den Medizintechnikkonzern auch im Schlussquartal 2021 belastet. Vorläufigen Berechnungen zufolge dürfte der Umsatz in dem Jahresviertel bei rund 4,9 Milliarden Euro herauskommen und damit rund 350 Millionen Euro niedriger als zuvor prognostiziert, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Amsterdam mit. Auf vergleichbarer Basis sei dies ein Rückgang zum Vorjahreszeitraum um rund 10 Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Firmenwerte (Ebita) dürfte 650 Millionen Euro erreichen. Zudem falle eine Sonderbelastung an, die mit 420 Millionen Euro höher sei als zuvor erwartet. Grund sind unter anderem höhere Rückstellungen im Zusammenhang mit einem Rückruf bestimmter Beatmungsgeräte des Konzerns.

Der Konkurrent von Siemens Healthineers hatte bereits nach einem schwierigen dritten Quartal die Jahresprognose senken müssen, doch selbst diese Ziele dürften nun wohl nicht erreicht werden. So deutet sich für das Jahr 2021 ein Umsatz von 17,2 Milliarden Euro an, dies entspricht den Angaben zufolge auf vergleichbarer Basis einem Minus von einem Prozent. Zuletzt hatte das Management noch einen Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Zu Handelsbeginn geht es über 5 Prozent abwärts für die Philips-Aktie.

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