Telekom will wieder höhere Dividende zahlen

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Berlin (Reuters) - Nach einer Durststrecke für die Aktionäre stellt die Deutsche Telekom wieder höhere Ausschüttungen in Aussicht.

"Wir können unsere Dividende weiter entwickeln", sagte Telekom-Chef Tim Höttges am Donnerstag auf der Hauptversammlung, die wegen der Corona-Pandemie zum zweiten Mal in Folge virtuell stattfand. Für 2020 zahlt der Bonner Dax-Konzern erneut eine Dividende von 60 Cent je Anteilsschein. Dies sorgte bereits vorab für Kritik von Aktionärsvertretern. Frederik Beckendorff von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz bezeichnete die Höhe als "erklärungsbedürftig". Vanda Rothacker von der Union Investment forderte, die Dividende müsse wieder auf ein angemessenes Niveau gebracht werden.

Rothacker hält auch eine Reduzierung des Schuldenbergs der Telekom von aktuell rund 120 Milliarden Euro für nötig. Höttges versprach, aktiv zu werden und erklärte, die Schulden des Konzerns zu reduzieren. Mittelfristig werde angepeilt, in den Korridor des 2,25- bis 2,75-Fachen des bereinigten Ergebnisses zurückzukehren. 2020 war das Ergebnis dank des Zugpferdes T-Mobile US um 41,6 Prozent auf 35 Milliarden Euro geklettert.

Dank der US-Tochter T-Mobile US, die im vergangenen Jahr den kleineren Konkurrenten Sprint übernommen hatte, sprang der Umsatz von Europas größtem Telekomanbieter 2020 über die Marke von 100 Milliarden Euro. Aktuell hält die Telekom rund 43 Prozent an der US-Tochter, kann sie aber aufgrund einer Stimmrechtsvereinbarung in der Bilanz konsolidieren. Diese Vereinbarung mit dem T-Mobile-US-Aktionär Softbank, dem früher Sprint gehörte, läuft allerdings 2024 aus. Im Sommer 2020 hielt der japanische Technologieinvestor noch rund acht Prozent, für die die Deutsche Telekom eine Kaufoption hat. Höttges sagte, die Telekom könne zu einem niedrigeren Kurs als dem aktuellen Aktienkurs kaufen.

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