Analyse: Kommt Valneva mit seinem Impfstoff zu spät? – Test mit Totimpstoff in Hongkong zeigt keine guten Ergebnisse bei Omikron-Variante – Aktie knickt heute kräftig ein!

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Kurz vor Weihnachten war die Welt für Valneva noch in Ordnung. Die europäische Arzneimittelbehöre (EMA) gab bekannt, sich den den Impfstoff der Franzosen genauer anzuschauen. Eine Zulassung im ersten Quartal des neuen Jahres schien damit näher zu rücken. Auch jetzt spricht nichts gegen eine Zulassung des Impfstoffes durch die EMA, allerdings wirft ein Test aus Hongkong Zweifel auf, dass Totimpfstoffe wirksam sind gegenüber der Omikron-Variante. Nachdem das Papier von Valneva bereits Montag über 5 Prozent nachgab, geht es heute über 15 Prozent in die Knie.

Vom Heilsbringer zum „Halbflop“ oder „Totalflop“?

Der „Totimpfstoff“ von Valneva soll vor allen Dingen die Menschen zum impfen bewegen, die Vorbehalte haben gegen die mRNA-Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer haben. Jetzt hat allerdings ein Test an der Universität Hongkong gezeigt, dass der Totimpfstoff CoronaVac vom chinesischen Produzenten Sinovac „keine nachweisbaren neutralisierenden Antikörpertiter gegen eines der Omicron-Isolate aufwies.“

Die Ergebnisse des Test finden sie hier –>> Neutralization of SARS-CoV-2 Omicron variant by sera from BNT162b2 or Coronavac vaccine recipients

Die mRNA-Impfstoffe kommen bei dem Test gegen Omikron zwar auch nicht sonderlich gut weg, aber immerhin zeigen sie Wirkung: „Nur 20 Prozent bzw. 24 Prozent der BNT162b2-Empfänger hatten nachweisbare neutralisierende Antikörper gegen die Omicron-Varianten HKU691 bzw. HKU344-R346K.“

Valneva entwickelt auch einen Totimpfstoff

Langsam macht der Ergebnis des Tests die Runde und verunsichert die Anleger erneut. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Universität Hongkong nicht mit dem Impfstoff von Valneva getestet hat. Trotzdem sorgt das Ergebnis für erneute Zweifel an VAL2001, da er auch ein Totimpfstoff ist. Zu Berücksichtigen ist dabei allerdings auch noch, dass der Test in Hongkong lediglich mit insgesamt 50 Blutseren durchgeführt wurde. Die Proben enthielten 25 mit dem Totimpfstoff CoronaVac geimpften Probanden und 25 mit mRNA-Vakzin von BioNTech/Pfizer geimpften. Alle Probanden waren doppelt geimpft, die erste Dosis lag 56 Tage zurück. Zudem wurden die Ergebnisse noch nicht von einer unabhängigen Kommission bestätigt.

Lieber abwarten

Valneva selbst hat noch keine Ergebnisse geliefert, wie sich sein Impfstoff gegenüber der Omikron Variante verhält. Bis dahin dürfte die Unsicherheit unter den Anlegern anhalten. Bislang basieren die Totimpfstoffe auf dem Urtyp des Corona-Virus oder früheren Varianten. Daher sollten Anleger den Rücksetzer seit Jahresanfang nicht für einen günstigen Einstieg ausnutzen, sondern erst einmal abwarten, was die EMA und Valneva bei Val2001 zum Schutz vor der Omikron Variante sagen.

Von Markus Weingran

Foto: Ink Drop / shutterstock.com

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