Morphosys-Aktie klettert weiter kräftig

Markt Update: Dax ignoriert Wall Street Vorgaben - Lufthansa von Streik nur kurzfristig belastet, Dräger warnt und Nel startet mit Kurssprung in die neue Woche

onvista · Uhr
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Obwohl die wichtigsten US-Indizes Freitag deutlich im Minus und nah ihrer Tagestiefs geschlossen haben, kann der Dax zu Beginn der neuen Woche zulegen. Nach einem kurzen Schwächeanfall in der ersten Handelsstunde liegt der Dax aktuell 0,5 Prozent bei 12.505 Punkten im Plus.

In den USA nimmt diese Woche die Quartalsberichtssaison so langsam Fahrt auf. Heute zieht die Bank of Amerika nach und im Laufe der Woche berichten noch die vielbeachteten Schwergewichte Goldmans Sachs, Johnson&Johnson, Netflix und Tesla.

Die neue Börsenwoche wird also bestimmt nicht langweilig und es gibt genügend Daten, welche die Anleger verarbeiten müssen. Nachdem die US-Inflationsrate immer noch hoch ist und die Fed wohl den nächsten großen Zinsschritt plant, wird die Berichtssaison immer wichtiger für die Anleger, da sie zeigt, wie die Konzerne mit der aktuellen Lage zurechtkommen. Wie Investoren mit den Zahlen umgehen sollten, dass können sie sich auch in unserem Podcast comon anhören.

Pilotenstreik belastet Lufthansa-Aktie nur kurzfristig 

Innerhalb von weniger als 14 Tagen legen die Piloten bei der Lufthansa-Tochter zu zweiten Mal ihre Arbeit nieder. Besonders betroffen vom zweiten Streik bei Eurowings ist der Flughafen Düsseldorf. Hier wurden nach Angaben des Airports von Eurowings bereits vor dem offiziellen Streikbeginn 102 der für Montag geplanten 171 Eurowings-Flüge abgesagt. In Köln/Bonn wurden 43 Verbindungen gestrichen, in Stuttgart 40 Starts und Landungen annulliert. Die Lufthansa -Tochter geht davon aus, dass trotz des Arbeitskampfes von den rund 400 am Montag geplanten Flügen mehr als 230 stattfinden. Auch für Dienstag und Mittwoch rechnet Eurowings damit, mehr als die Hälfte des geplanten Flugprogramms durchführen zu können. Die Lufthansa-Aktie startet zwar mit Verlusten in den Handelstag, liegt allerdings aktuell im Plus. Die guten Vorgaben der US-Konkurrenz scheinen die Anleger mehr zu bewegen als der aktuell Streik.

Morphosys-Aktie steigt weiter 

Die Papiere des deutschen Biotech-Unternehmens profitieren heute von einem positiven Analysten-Kommentar. JPMorgan Experte James Gordon setzt auf Kursgewinne im Vorfeld der Präsentation von Gantenerumab-Studiendaten. Der Schweizer Partner Roche präsentiert Ende November auf dem Alzheimer-Fachkongress CTAD in San Francisco Ergebnisse aus der klinischen Phase III. Mit der Veröffentlichung der wichtigsten Erkenntnisse rechnet Gordon bereits vorab bis Ende dieses Monats. Angesichts niedriger Erwartungen an das Mittel sei das Enttäuschungsrisiko gering und das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken so attraktiv, so der Experte. Er setzte Morphosys auf die "Positive Catalyst Watch", sein fundamentales Votum bleibt "Neutral".

Drägerwerk kappt die Prognose

Anhaltende Probleme in der Lieferkette und hohe Kosten für die Beschaffung von Materialien: Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk kann nach einem schwachen Quartal die Prognose für das laufende Jahr nicht mehr halten. Der Vorstand geht zwar davon aus, dass sich in den kommenden Wochen die Lage zumindest etwas bessert und sich deshalb aus dem hohen Auftragsbestand mehr Umsatz realisieren lässt, aber das reicht nicht aus, um den Rückstand aufzuholen. "Aufgrund des Ausmaßes der bisherigen Verzögerung geht Dräger jedoch nicht mehr davon aus, die Jahresprognose erreichen zu können", teilte das Unternehmen am Freitagabend nach Schluss des Xetra-Handels an der Frankfurter Börse mit. Heute früh verliert die Aktie fast 5 Prozent.

Nel über 10 Prozent im Plus

Obwohl die US-Bank JPMorgan heute ihre Einstufung für Nel ASA auf "Underweight" mit einem Kursziel von 10,10 norwegischen Kronen bestätigt, legt die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten kräftig zu. Hintergrund ist ein neuer Auftrag, den Nel am Wochenende publik machte. Hydrogen Electrolyser AS, eine Tochtergesellschaft der Norweger, hat mit dem australischen Unternehmen Woodside Energy einen Vertrag über eine alkalische Elektrolyseurausrüstung für sein geplantes Wasserstoffprojekt H2OK in den, USA geschlossen. Der Vertrag hat einen Gesamtwert von etwa 600 Millionen NOK - umgerechnet fast 58 Millionen Euro. 

Die Nel-Aktie legt daraufhin heute rund 10 Prozent zu. Ob die Erholung des Kurses Nachhaltig ist, wird sich schon diesen Donnerstag zeigen. Da legt Nel seine Zahlen für das 3. Quartal vor. Sollten diese ähnlich aussehen wie bisher, dann könnte der heutige Kurssprung auch schnell wieder verpuffen. 

Mit Material von dpa-AFX

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