Uniqlo-Mutter Fast Retailing erhöht Löhne um bis zu 40 Prozent

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Tokio (Reuters) - Nach jahrzehntelanger Stagnation zeichnet sich eine Trendwende bei der Lohnentwicklung in Japan ab.

Der Modekonzern Fast Retailing kündigte am Mittwoch für die Beschäftigten Lohnerhöhungen um bis zu 40 Prozent an. Es sei das erste Mal seit mindestens 20 Jahren, dass die Mutter der Modekette Uniqlo die Vergütungen konzernweit erhöhe.

Berufseinsteiger erhalten den Angaben zufolge künftig umgerechnet 2268 statt 1928 Dollar monatlich - ein Plus von 18 Prozent. Die Gehälter neuer Filialleiter stiegen um rund 36 Prozent auf 2949 Dollar. Mit den Erhöhungen wolle das Unternehmen seine Attraktivität als Arbeitgeber verbessern.

Fast Retailing taxierte den künftigen Anstieg der Personalkosten auf 15 Prozent. Am Donnerstag will die Firma, die weltweit mehr als 3500 Bekleidungsgeschäfte betreibt, ihre Quartalsergebnisse vorlegen. Im Oktober hatte sie für das Geschäftsjahr 2021/2022 einen Rekordgewinn bekannt gegeben. Die Aktien des Modekonzerns stiegen in Tokio am Mittwoch um 1,4 Prozent.

"Neben Fast Retailing haben auch andere Unternehmen die Löhne zuletzt stark angehoben", sagte Analyst Taro Saito vom NLI Research Institute. "Das ist positiv für die japanische Wirtschaft." Allerdings könnten sich nicht alle Firmen derartige Erhöhungen leisten.

In Japan sind die Löhne und Gehälter seit den frühen 1990er Jahren kaum gestiegen und erreichten 2021 durchschnittlich umgerechnet 39.711 Dollar jährlich. Der Mittelwert aller OECD-Staaten liegt bei 51.607 Dollar. Vor dem Hintergrund der steigenden Inflation hatte der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida wiederholt an die Wirtschaft appelliert, Löhne und Gehälter anzuheben.

(Bericht von Rocky Swift; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Meistgelesene Artikel