Börse am Morgen: Dax erreicht neues Jahreshoch – Deutsche Bank mit höchstem Gewinn seit 15 Jahren – Shell mit Rekordgewinn

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Die moderate Zinserhöhung der Fed um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne zwischen 4,5 und 4,75 Prozent gab dem Dax Auftrieb. Anleger waren erleichtert, dass die Fed noch moderat blieb. Auch wenn die meisten Marktteilnehmer von einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte ausgingen, war ein höherer Zinsschritt nicht gänzlich ausgeschlossen. Fed-Präsident Jerome Powell sagte, dass die Zinserhöhungswelle noch nicht beendet sei. Dazu sei die Inflation mit 6,5 Prozent noch zu hoch. Weitere Zinsschritte werden folgen. Die Fed verfolgt weiter ihre Strategie und kündigt die (moderaten) Erhöhungen weit im Voraus an, damit Anleger genügend Zeit haben, sich daraif einzustellen. Die Fed will unbedingt einen Schock vermeiden.

Getragen von dieser moderaten Zinserhöhung hat der Dax heute im frühen Handel mit 15.432 Punkten ein neues Jahreshoch erreicht.

Deutsche Bank erreicht höchsten Gewinn seit 15 Jahren

Die Deutsche Bank hat 2022 den höchsten Gewinn seit 15 Jahren erzielt. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 können sich sehen lassen.

Die Bank profitierte auch von einem positiven Steuereffekt in Milliardenhöhe und übertraf die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Die Anteilseigner sollen mit einer von 20 auf 30 Cent je Aktie erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben.

Die Transformation der Deutschen Bank in den vergangenen dreieinhalb Jahren war ein Erfolg. Indem wir uns auf unsere Stärken konzentriert haben, sind wir deutlich profitabler, diversifizierter und effizienter geworden

Christian Sewing (Deutsche-Bank-Chef)

Sewing hatte 2019 eine grundlegende Neuaufstellung des Konzerns eingeleitet. Das Investmentbanking wurde gestutzt, die Integration der Postbank ins Privatkundengeschäft vorangetrieben.

Selbst das von Analysten lange angezweifelte Renditeziel für das Jahr 2022 übertraf die Bank: Die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital erreichte 9,4 Prozent - angestrebt hatte der Vorstand acht Prozent. Für 2025 hat sich der Vorstand zum Ziel gesetzt, mehr als zehn Prozent Rendite zu erreichen. 2021 waren es 3,8 Prozent.

Shell schließt starkes Jahr mit Rekordgewinn ab

Der Ölkonzern Shell hat das Jahr 2022 dank hoher Öl- und Gaspreise mit einem Rekordgewinn beendet. Der bereinigte Gewinn stieg auf 39,87 Milliarden US-Dollar (36,22 Mrd Euro), wie der Konzern am Donnerstag in Den Haag mitteilte. Damit hat sich der Gewinn innerhalb eines Jahres quasi verdoppelt. Mitverantwortlich für den Rekordgewinn ist auch das letzte Jahresviertel, das besser ausfiel als von Analysten erwartet. Somit fällt die Dividende für das vierte Quartal ein wenig höher aus als gedacht: Shell zahlt seinen Anlegern 28,75 Cent pro Aktie.

Die Deutsche Bank rechnet mit einer Steigerung des Vorsteuergewinns in diesem Jahr. Rückenwind erhält sie von den steigenden Leitzinsen.

Außerdem hat der Ölmulti erneut ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Das Management will Aktien in Höhe von vier Milliarden US-Dollar zurückkaufen. Im abgelaufenen starken Jahr hatte es bereits reichlich Aktienrückkäufe gegeben.

Export trotz schwachem Jahresabschluss mit Rekord

Deutschlands Exporteure haben trotz der zuletzt schwächelnden Konjunktur im Gesamtjahr 2022 ein Rekordergebnis erzielt. Waren „Made in Germany“ im Gesamtwert von gut 1,56 Billionen Euro wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geliefert, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand kalender- und saisonbereinigter Daten mitteilte. Damit wurde die Bestmarke des Jahres 2021 von gut 1,36 Billionen Euro um 14,3 Prozent übertroffen.

Allerdings erklärt sich die Steigerung auch durch die deutlichen Preiserhöhungen der vergangenen Monate. Diese trieben den Wert der Ausfuhren wie der Einfuhren nach oben. Genau beziffern lassen sich die Effekte nicht, da die Wiesbadener Statistiker keine preisbereinigten Daten zum Außenhandel erheben. Die Einfuhren nach Deutschland stiegen wegen der hohen Energiepreise im Gesamtjahr 2022 noch kräftiger als die Ausfuhren: Die Importe lagen mit 1,48 Billionen Euro um 24,3 Prozent über dem Vorjahreswert.

Das Jahr 2022 endete für den deutschen Außenhandel schwach: Zum Vormonat sanken die Exporte um 6,3 Prozent, die Importe gaben um 6,1 Prozent nach. Unter anderem der Absatz in wichtige Abnehmermärkte wie USA und China schwächelte.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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