Pharmafirma GSK schließt bei US-Klage zu Zantac Vergleich

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Bangalore (Reuters) - GSK hat eine erste US-Klage wegen einer möglichen Krebserkrankung durch das Medikament Zantac abgewendet.

Die Konditionen des Vergleichs seien vertraulich, teilte der britische Pharmakonzern am Freitag mit. Ursprünglich sollte der Fall ab dem 24. Juli verhandelt werden. Er hätte als Richtschnur für weitere Klagen gegen das Mittel gegen Sodbrennen gedient.

Zantac wurde 1983 zugelassen und war eines der ersten Medikamente, dass jährliche Umsätze von mehr als einer Milliarde Dollar erzielte. Es wurde ursprünglich von GSK vermarktet, dann aber an Pfizer, Boehringer Ingelheim und zuletzt Sanofi weitergereicht. Auch gegen diese Firmen laufen Klagen. Alle Hersteller weisen den Vorwurf zurück, Zantac sei krebserregend. GSK bekräftigte am Freitag, sich in allen anderen Zantac-Fällen weiterhin energisch auf Grundlage von Fakten und der Wissenschaft verteidigen zu wollen. Die Aktien des Konzerns stiegen in London zeitweise um gut sechs Prozent. Sanofi-Titel legten ein knappes Prozent zu.

2019 stellten Pharmafirmen die Produktion und Apotheken den Verkauf des Mittels ein. Grund waren Befürchtungen, dass der Wirkstoff Ranitidin mit der Zeit zu einer Chemikalie namens NDMA abgebaut wird. Diese kommt zwar in geringen Dosen in Wasser oder Lebensmitteln vor, Studien zufolge können größere Mengen allerdings Krebs auslösen. Im Jahr 2020 nahm die US-Gesundheitsbehörde FDA Zantac und sämtliche Nachahmer-Produkte vom Markt. Damit löste sie eine Klagewelle aus.

Im Dezember 2022 urteilte ein Bezirksgericht im US-Bundesstaat Floria, dass die Krebsvorwürfe nicht mit angemessenen wissenschaftliche Daten unterfüttert sind. Dadurch wurde 50.000 Klagen der Boden entzogen. Tausende Weitere sind davon aber nicht betroffen und laufen weiter. Vor einigen Wochen wies ein kanadisches Gericht eine Sammelklage ab.

(Bericht von Eva Mathews; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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