Dax Tagesrückblick: Volatiler Handelstag vor Fed-Entscheid am Abend

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Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Der Index startete zunächst unverändert im Bereich der 16.200er Marke, kam dann allerdings im Handelsverlauf deutlich zurück. Kurz vor Beginn der US-Sitzung um 15:30 Uhr fiel der Index bis auf 16.000 Punkte, nur um dann in den letzten beiden Handelsstunden am Nachmittag wieder um knapp 140 Punkte zuzulegen. Ein sehr volatiler Handelstag im Vorfeld des US-Zinsentscheids am Abend. am Ende des Tages stand ein Minus von gut 88 Punkten auf 16.123 Punkte zu Buche.

Porsche nach Zahlen Tagesverlierer

Die einzelnen Ausschläge bei den Einzelaktien waren eher unspektakulär, Fresenius SE war mit einem Plus von 2 Prozent Tagesgewinner gefolgt von RWE mit gut 1,7 Prozent Plus. Verlierer des Tages war Porsche mit einem Abschlag von etwa 2,50 Prozent.

K+S senkt den Ausblick

K+S dampft sein Jahresgewinnziel wegen der in den vergangenen Monaten schwächeren Kalidüngerpreise ein. Nur falls im weiteren Jahresverlauf die aktuell positiven Nachfrage- und Preistendenzen anhielten, könne der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit dann wohl rund 800 Millionen Euro 2023 die aktuelle Markterwartung knapp erreichen, teilte der MDax -Konzern am Mittwochnachmittag überraschend mit. Sollte die Nachfrage hingegen wieder schwächeln, werde der operative Gewinn nur bei rund 600 Millionen Euro liegen. Bereits im Juni war Konzernchef Burkhard Lohr wegen einer bis dato ausgebliebenen Kalipreiserholung vorsichtiger geworden.

Damals hatte es geheißen, dass der im Mai schon einmal reduzierte Gewinnausblick von 1,15 bis 1,35 Milliarden Euro - nach einem Rekordwert von 2,4 Milliarden Euro 2022 - wohl nicht erreichbar sei. Zwar sei mit einer Preiserholung im zweiten Halbjahr zu rechnen, doch sollte diese ausbleiben, ergäbe sich 2023 ein operativer Gewinn von rund 800 Millionen Euro, hatte das Unternehmen vor wenigen Wochen mitgeteilt. Mit der an diesem Mittwoch aktualisierten Prognose klingt K+S nun also noch vorsichtiger. Die Aktien gerieten denn auch unter Druck .

US-Indizes bewegungslos vor Fed-Entscheid

Vor der an diesem Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed üben sich die Anleger an den US-Börsen in Zurückhaltung. Die Anleger verarbeiten zudem etliche Quartalsberichte großer Konzerne.

Die US-Notenbank wird um 20 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit wohl über die nächste Leitzins-Anhebung um 0,25 Prozentpunkte berichten. Es wäre die elfte Erhöhung binnen 16 Monaten - im Juni hatte die Fed eine Pause eingelegt, aber im Kampf gegen die Inflation noch mindestens zwei weitere Anhebungen in diesem Jahr signalisiert.

Ökonom Mohit Kumar vom US-Investmenthaus Jefferies geht indes weiter davon aus, dass der Zinserhöhungszyklus der Fed mit der wohl erneuten Anhebung an diesem Mittwoch enden wird. Denn der US-Arbeitsmarkt sollte im dritten Quartal an Schwung verlieren und die Inflation weiter sinken. Auch die Experten der italienischen Bank Unicredit rechnen nach dem heutigen Zinsschritt nicht mit einer weiteren Erhöhung.

Bis zum Fed-Entscheid beschäftigt eine große Menge von Geschäftszahlen die Anleger. Der Softwareriese Microsoft erhofft sich vom Einsatz von Programmen mit Künstlicher Intelligenz (KI) Rückenwind, etwa für seine Cloud-Plattform Azure. Deren Wachstum hatte sich im vergangenen Quartal abgeschwächt. Zudem zeigten sich die Anleger von der Wachstumsprognose für Azure im laufenden Quartal enttäuscht. Die Aktien büßten rund drei Prozent ein.

Bei Alphabet sorgten deutlich gestiegene Werbeeinnahmen sowie Fortschritte im Cloud-Geschäft für Kursgewinne von gut sieben Prozent. Zudem konnte der Internetriese die Verluste bei anderen Projekten eindämmen.

Der Flugzeugbauer Boeing schrieb im zweiten Quartal erneut rote Zahlen, erzielte aber überraschend einen bereinigten freien Barmittelzufluss von 2,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten damit gerechnet, dass der Konzern wieder einmal Geld verbrennen würde. Zudem legte der Umsatz deutlich stärker zu als prognostiziert. Die Aktien stiegen um fast sechseinhalb Prozent.

Snap und Texas Instruments unter Druck

Für die Aktien von Texas Instruments ging es um mehr als fünf Prozent nach unten, nachdem der Chipkonzern einen Umsatzrückgang sowie einen Gewinneinbruch berichtet hatte. Zudem waren die Aktien zuletzt schon gut gelaufen. Um fast 20 Prozent stürzten die Titel von Snap  ab. Das Unternehmen hinter der Foto App Snapchat verschreckte die Anleger mit der Prognose, dass der Umsatz im laufenden Quartal weiter sinken könnte. Snap wurde zuletzt vom allgemeinen Abschwung bei Online-Werbung wegen Konjunktursorgen hart getroffen. (mit Material von dpa-AFX) 

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