Habeck: TSMC-Chipwerk in Dresden wichtig für Halbleiter-Versorgung

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Der geplante Bau einer Fabrik des taiwanischen Chipkonzerns TSMC in Dresden wird nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck substanziell zur Versorgung Deutschlands und Europas mit Halbleiterchips beitragen. Das erklärte der Grünen-Politiker am Dienstag in Berlin in einer Mitteilung.

Die Investitionsentscheidung zeige, dass Deutschland ein attraktiver und wettbewerbsfähiger Standort, gerade auch bei Schlüsseltechnologien wie der Mikroelektronik sei, so Habeck. Nötig seien aber weitere Bemühungen, man arbeite etwa an beschleunigten Genehmigungsverfahren und Bürokratieabbau.

"Eine robuste heimische Halbleiterproduktion ist von besonderer Bedeutung für unsere globale Wettbewerbsfähigkeit, denn Halbleiter halten unsere Welt am Laufen und machen die Transformation hin zur Klimaneutralität erst möglich: Ohne sie läuft kein Computer, fährt kein Auto, können weder Wind- noch Solaranlagen Energie produzieren", betonte Habeck. Klimaneutralität bedeutet, dass nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden, als auch wieder gebunden werden können.

Das Vorhaben sichere qualifizierte Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland. "Gleichzeitig profitieren von einer Investition dieser Größenordnung viele Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette sowie die Anwenderindustrien, von den großen Unternehmen bis zum Mittelstand", erklärte Habeck. Die Bundesregierung werde die Pläne im Rahmen des European Chips Act unterstützen, was wegen des internationalen Wettbewerbsdrucks schnell gehen müsse. "Daher haben wir einen beschleunigten Beginn für das Projekt ermöglicht." Die Bundesregierung unterstützt die Ansiedlung nach dpa-Informationen mit 5 Milliarden Euro.

Die EU-Kommission muss diese staatliche Beihilfe noch genehmigen. Da zügige Verfahren bei Halbleitern zentral für Investitionen seien, habe das Ministerium mit einer Ausnahmegenehmigung ermöglicht, dass das Unternehmen mit den Baumaßnahmen beschleunigt beginnen könne, hieß es in der Mitteilung. Der European Chips Act sieht das Ziel vor, dass bis 2030 Europas Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion auf 20 Prozent ausgebaut wird.

TSMC hatte zuvor bekannt gegeben, ein Halbleiterwerk in Dresden errichten zu wollen. Die Investitionssumme soll bei zehn Milliarden Euro liegen. Das Werk soll gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP gebaut werden./hrz/DP/nas

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