Siemens Healthineers spürt weggebrochenes Corona-Geschäft

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Erlangen (Reuters) - Die Medizintechnik-Sparte von Siemens hat die Gewinne aus dem weggebrochenen Geschäft mit Corona-Schnelltests nicht wettmachen können.

Der Umsatz von Siemens Healthineers stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) auf vergleichbarer Basis zwar um 1,2 Prozent auf 21,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Erlangen mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank aber um 16 Prozent auf 3,08 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 3,05 Milliarden Euro gerechnet. Die lukrativen Schnelltests hatten Siemens Healthineers im Vorjahr noch 1,5 Milliarden Euro Umsatz beschert, diesmal nur noch 121 Millionen.

Der Nettogewinn fiel mit 1,53 Milliarden Euro sogar um 26 Prozent geringer aus, die Aktionäre sollen trotzdem eine stabile Dividende von 95 Cent je Aktie erhalten. Vorstandschef Bernd Montag sprach von einem "sehr starken Schlussquartal in einem weiteren erfolgreichen Geschäftsjahr". Vor allem der Krebsbehandlungs-Spezialist Varian legte mit fast 30 Prozent im vierten Quartal kräftig zu, bei deutlich steigenden Margen. Das Ergebnis je Aktie von 2,02 (Vorjahr: 2,29) Euro lag im Konzern wie angekündigt am unteren Rand der prognostizierten Spanne von 2,00 bis 2,20 Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 2,01 Euro gerechnet.

Für das neue Geschäftsjahr 2023/24 geht Siemens Healthineers von einem Ergebnis je Aktie von 2,10 bis 2,30 Euro und einem vergleichbaren Umsatzwachstum von 4,5 bis 6,5 Prozent aus.

Zur Zukunft des Diagnostik-Geschäfts äußerte sich Siemens Healthineers nur vage. Montag verwies in seiner Präsentation erneut darauf, dass dieses wenig Synergien mit den übrigen Sparten habe. Mit dem vor einem Jahr angekündigten Sparprogramm sei man aber auf Kurs, die Kosten bis 2025 um 300 Millionen Euro zu senken und das Wachstum zu beschleunigen. 2022/23 schrieb die Sparte mit 117 Millionen Euro aber operativ (Ebit) rote Zahlen; ein Jahr zuvor hatte dank der Corona-Tests noch ein Gewinn von 933 Millionen Euro zu Buche gestanden. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte kürzlich erfahren, dass Siemens Healthineers über die Zukunft des Geschäfts nachdenkt.

(Bericht von Alexander Hübner; redigiert von redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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