Münchener Rück visiert fünf Mrd Euro Gewinn an - oder mehr

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München (Reuters) - Ein Jahresauftakt ohne große Naturkatastrophen und andere Großschäden macht den weltgrößten Rückversicherer Münchener Rück optimistischer. Mit einem Quartals-Nettogewinn von 2,1 (Vorjahr: 1,27) Milliarden Euro im Rücken sei die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass das Ergebnis zum Jahresende noch über den angepeilten fünf (4,6) Milliarden Euro liegen werde, teilte die Münchener Rück am Dienstag mit.

Elf Analysten hatten dem Rückversicherer im Schnitt nur einen Gewinn von 1,48 Milliarden Euro zugetraut. Grund für den Ergebnissprung um fast zwei Drittel ist neben den relativ geringen Großschäden auch eine unerwartet hohe Rendite auf die eigenen Kapitalanlagen.

Die Eigenkapitalrendite habe von Januar bis März bei 3,8 (3,0) Prozent gelegen, erklärte die Münchener Rück. Das ist nicht nur deutlich mehr als vor einem Jahr, sondern auch viel mehr als die Analysten erwartet hatten (2,7 Prozent). Auch bei der Schaden-Kosten-Quote in der Schaden-Rückversicherung steht der Konzern mit 75 (86,5) Prozent deutlich besser da als gedacht. Das heißt, dass die Schäden und Kosten sich nur auf drei Viertel der Beitragseinnahmen summierte - das Geschäft erwies sich damit als hochprofitabel. Die Finanzexperten hatten mit 79,3 Prozent kalkuliert.

In der Lebens- und Kranken-Rückversicherung lief es ebenfalls deutlich besser: Das versicherungstechnische Ergebnis der Sparte lag bei rund 600 (320) Millionen Euro - und damit um gut 200 Millionen höher als erwartet. Die Erstversicherungs-Tochter Ergo warf bereits im ersten Quartal einen Gewinn von rund 300 (219) Millionen Euro ab; für das Gesamtjahr hat die Münchener Rück bisher 800 Millionen eingeplant.

Die Zahlen trieben die Münchener-Rück-Aktie am Dienstag um bis zu 2,6 Prozent auf 429,50 Euro. Am Donnerstag (25. April) berichtet der Rückversicherer auf der Hauptversammlung in München über das abgelaufene Jahr und die Perspektiven. Aufsichtsratschef Nikolaus von Bomhard droht dort von einer Seite Gegenwind: Die einflussreichen Aktionärsberater von ISS empfehlen, gegen seine Wiederwahl in den Aufsichtsrat zu stimmen, weil er bis 2017 das Unternehmen als Vorstandschef geleitet hatte.

(Bericht von Alexander Hübner und Sabine Wollrab. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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