Wegovy-Boom lässt Kassen bei Novo Nordisk klingeln

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London (Reuters) - Der anhaltende Boom bei seinen Abnehmmedikamenten hat den dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk zuversichtlicher gestimmt.

Nach einem unerwartet hohen Gewinn im Auftaktquartal hob der Vorstand seine Jahresziele an, wie der Hersteller der Abnehmspritze Wegovy am Donnerstag mitteilte. "Wir freuen uns über das Umsatzwachstum in den ersten drei Monaten des Jahres 2024, das auf die gestiegene Nachfrage nach unseren GLP-1-basierten Diabetes- und Fettleibigkeits-Behandlungen zurückzuführen ist", erklärte Konzernchef Lars Fruergaard Jorgensen.

Das erhöhte Wegovy-Angebot in den USA habe dazu geführt, dass jetzt etwa 27.000 neue Patienten dort mit der wöchentlichen Injektion begonnen haben, sagte Jorgensen. "Das ist wirklich ein sehr schöner Volumenanstieg." Es sei eine Vervierfachung des US-Angebots an Starter-Dosen seit Dezember. Die vereinbarte Übernahme dreier Produktionsstandorte werde helfen, die hohe Nachfrage zu bedienen. Gleichwohl gebe es in den USA immer noch Engpässe.

Das Diabetesmittel Ozempic und die Abnehmspritze Wegovy verhelfen Novo Nordisk zu Rekordumsätzen und machen es zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen in Europa. Die dänische Zentralbank hatte zuletzt sogar ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum des Landes wegen der Erfolge des heimischen Pharmakonzerns nahezu verdoppelt.

Die weltweit enorme Nachfrage nach den Abnehmmedikamenten kann allerdings nicht bedient werden. Novo gibt Milliarden aus, um seine Produktionskapazitäten zu steigern.

JAHRESZIELE ANGEHOBEN

Der Vorstand peilt 2024 nun beim Umsatz ein Plus in lokaler Währung zwischen 19 und 27 Prozent an statt 18 bis 26 Prozent. Beim operativen Gewinn erwartet er einen Anstieg zwischen 22 und 30 Prozent, nachdem er zuvor ein Plus zwischen 21 und 29 Prozent angestrebt hatte. "Angesichts der anhaltenden Lieferengpässe hat Novo ordentliche Zahlen geliefert", kommentierte Markus Manns, Portfoliomanager bei Union Investment und Novo-Aktionär. "Die Prognoseanhebung war nur bescheiden, aber die meisten Menschen haben zu Beginn des Jahres nicht mit einer Erhöhung gerechnet."

Der operative Gewinn stieg im ersten Quartal um 27 Prozent auf 31,8 Milliarden dänische Kronen (4,26 Milliarden Euro). Analysten hatten mit 29 Milliarden Kronen gerechnet. Der Umsatz schnellte um 22 Prozent auf 65,3 Milliarden Kronen. Novo Nordisk konkurriert mit seinen Diabetes- und Abnehmmedikamenten mit dem US-Konzern Eli Lilly, der mit dem Diabetesmittel Mounjaro und der neuen Abnehmspritze Zepbound auf dem Markt ist. Da Volumen und Wettbewerb zugenommen hätten, sei der Preis von Wegovy in den ersten drei Monaten des Jahres "leicht gesunken", erklärte Finanzvorstand Karsten Munk Knudsen.

(Bericht von Maggie Fick, geschrieben von Anneli Palmen ; redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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