Dax Tagesrückblick 02.05.2024

Aktienmarkt zeigt sich lethargisch - Gerichtsurteil beflügelt Bayer-Aktie

onvista · Uhr
Quelle: viewimage/Shutterstock.com

Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Donnerstag lethargisch aus der Feiertagspause zurückgemeldet. Am ersten Handelstag im Mai stand die Nachlese des Zinsentscheids in den USA im Fokus, aber auch die Vorschau auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Den Anlegern mangelte es an Gewissheit und damit auch an Kaufargumenten.

Diese kamen auch nicht von neuen Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. Der Dax bewegte sich in einer relativ engen Spanne um sein Vortagsniveau und schloss mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 17.897 Punkten. Damit fiel der Leitindex unter die 50-Tage-Durchschnittslinie, die bei Charttechnikern als Indikator für den mittelfristigen Trend gilt. Der MDax sank letztlich um 0,05 Prozent auf 26.252 Zähler.

Zur Wochenmitte hatte US-Notenbankchef Jerome Powell einmal mehr Hoffnungen auf Zinssenkungen gedämpft. Es könne "länger als bisher angenommen" dauern, bis die Fed mehr Zuversicht gewinne, dass die hohe Inflation wirklich auf dem Rückzug sei. Allerdings trat Powell auch Sorgen entgegen, dass der nächste Zinsschritt sogar eine Erhöhung sein könnte.

Einzelwerte: Gerichtsurteil beflügelt Bayer-Aktie

Mit knapp drei Prozent Kurszuwachs größter Gewinner im Dax war am Donnerstag die Aktie des Leverkusener Chemiekonzerns Bayer. Die Aktien haben dabeivon einem US-Gerichtsurteil zur Chemikalie PCB profitiert und den höchsten Stand seit rund einem Monat erklommen. Allerdings zählt Bayer mit einem Jahresverlust von mehr als 15 Prozent weiterhin zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex seit Jahresanfang.

Bayer erzielte in den USA im Streit um Altlasten durch die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB vor Gericht einen womöglich wegweisenden Erfolg. Ein Berufungsgericht im Bundesstaat Washington hob ein Urteil aus dem Jahre 2021 auf, das drei Lehrern Schadenersatz in Höhe von insgesamt 185 Millionen US-Dollar zugesprochen hatte. Die Lehrer hatten PCB im Schulgebäude für Hirnschädigungen verantwortlich gemacht. Das Berufungsgericht fand Mängel im Urteil der Vorinstanz und verwies den Fall an diese zurück.

Das Gerichtsurteil sei ein wichtiger Sieg für die Leverkusener, kommentierte Experte Charlie Bentley von Analysehaus Jefferies. Denn es stelle die negativen Gerichtsentscheidungen gegen Bayer in weiteren Fällen infrage, für die Bayer zu Strafen von insgesamt mehr als einer Milliarde Dollar verurteilt worden sei.

Hugo Boss wegen China-Schwäche am MDax-Ende

Die Aktie von Modehändler Hugo Boss war am Donnerstag schwächster Titel im MDax und beendete den Handelstag mit einem Minus von xxx Prozent. Zwar hat sich das Geschäft zu Jahresbeginn trotz zögerlicher Kunden besser entwickelt als gedacht. Das erste Quartal zeige, dass das Erreichen der Jahresprognose sehr realistisch sei, sagte Finanzchef Yves Müller in einer Telefonkonferenz am Donnerstag. Entsprechend bestätigte der Konzern seine Ziele für 2024.

Allerdings war das Geschäft in China rückläufig. An der Börse gab es deshalb einen Kursrutsch.Zunächst konnte Hugo Boss mit dem Zahlenwerk noch punkten: Zum Start stieg der Kurs. Analysten zeigten sich positiv überrascht. Die Baader Bank setzte die Aktie sogar auf ihre Liste der "Top Picks". Die Freude währte aber nur kurz. Aussagen des Managements zum rückläufigen China-Geschäft überschatteten die Zahlen.

Die Hoffnung auf einen Befreiungsschlag für das Papier durch die Zahlenvorlage ist damit hin. Das Jahr 2024 verläuft für die Aktie des Modehändlers mit einem Rückschlag um mittlerweile gut 30 Prozent schlecht. (mit Material von dpa-AFX)

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