Twitter: Zahlen begeistern die Anleger – doch die Aussagen des CFO zu Bitcoin sind fast noch interessanter

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Twitter erfreut die Anleger heute vor allem mit starken Quartalszahlen und dem Beweis, dass die Plattform nicht nur durch prominente und polarisierende Persönlichkeiten wie Ex-Präsident Donald Trump Erfolg haben kann.

Die durch Werbung erreichbare Nutzerzahl stieg binnen drei Monaten von 187 auf 192 Millionen. Twitter war im US-Wahlkampf und der Corona-Krise härter gegen extremistische Ansichten und Falschinformationen über das Virus und Impfstoffe vorgegangen. Einige der Maßnahmen hätten einen „kleinen, aber messbaren“ negativen Effekt auf die Nutzerzahlen gehabt. Twitter hatte unter anderem tausende Accounts von Unterstützern der Verschwörungsbewegung QAnon gesperrt. Zugleich seien solche Schritte aber gut bei Werbekunden angekommen, betonte Finanzchef Ned Segal. Sie hätten dadurch ein besseres Gefühl, wenn sie Anzeigen bei Twitter schalten wollen, sagte er dem „Wall Street Journal“.

Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 28 Prozent auf rund 1,29 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn sprang von knapp 119 Millionen Dollar auf 222 Millionen Dollar. Für das laufende Quartal rechnet Twitter mindestens mit einem Umsatzplus von 16 Prozent auf 940 Millionen Dollar. An den Märkten ist das exzellent angekommen und hat die Aktie zeitweise um über 11 Prozent klettern lassen. Derzeit notiert der Kurs noch mit knapp 7 Prozent im Plus.

Eine sehr interessante Aussage abseits der Zahlen

Fast noch interessanter sind jedoch Aussagen des Finanzchefs abseits der Zahlen. „Wir denken bereits seit längerer Zeit darüber nach, wie wir Mitarbeiter vergüten können, wenn sie eine Bezahlung in Bitcoin wünschen, wie wir Verkäufer in Bitcoin bezahlen können und auch, ob wir Bitcoin in unsere Firmenbilanzen aufnehmen sollen“, so Segal gegenüber dem Nachrichtendienst CNBC in einem Interview.

Zudem betonte er, dass Twitter andere Unternehmen genau beobachte, wie sie in dieser Sache vorgehen und ob man von ihnen lernen könne. Das könnte man als Verweis auf die jüngsten Aktionen von Tesla verstehen und auf das durch MicroStrategy ausgeführte Event für Unternehmen, bei dem die Integration von Bitcoin in das eigene Firmenkapital Interessenten im Detail erklärt worden ist. Ein Einstieg von Twitter in die Kryptowährung wäre nicht sonderlich überraschend, da Twitter-CEO Jack Dorsey schon seit langem ein Bitcoin-Supporter ist. Mit einem weiteren seiner Unternehmen, dem Finanzdienstleister Square, ist er bereits geschäftlich in das Krypto-Ökosystem involviert.

Quelle: Twitter


Laut Segal hat Twitter den Schritt in Bitcoin noch nicht gewagt, sondern würde es vor allem davon abhängig machen, ob Mitarbeiter oder Dienstleister Interesse daran äußern, mit Twitter finanziell durch Bitcoin zu interagieren.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Sattalat Phukkum / Shutterstock.com

onvista-Ratgeber: Kreditvergleich 2020 – So finden Sie den besten Kredit!

Meistgelesene Artikel